Alles, was Sie über Peppol wissen müssen

Peppol ist ein allgemeiner Standard für den sicheren Austausch von elektronischen Geschäftsdokumenten. Die ursprüngliche Zielsetzung des Netzwerks im Jahr 2008 bestand darin, den Handel zwischen europäischen Regierungen zu erleichtern. Heutzutage hat es sich weit über Europa hinaus verbreitet. Das neue Ziel besteht nun darin, einen einfachen und sicheren Austausch von elektronischen Dokumenten zwischen Handelspartnern weltweit zu ermöglichen.

Peppol ist keine Plattform für den Dokumentenaustausch, sondern ein Netzwerk, das die vielen bestehenden Plattformen, die bereits von Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen eingesetzt werden, miteinander verbindet. Es ist eine IT-Infrastruktur, die die Verbindung und den Versand von elektronischen Nachrichten an andere, ebenfalls mit dem Netzwerk verbundene Systeme ermöglicht.

Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen nimmt immer mehr zu und der Einsatz von E-Dokumenten, insbesondere E-Rechnungen, spielt bei dieser Transformation eine bedeutende Rolle. Die elektronische Rechnungsstellung ist schneller, kosteneffizienter und zuverlässiger als Rechnungen in Papierform und per E-Mail versandte PDF-Rechnungen.

Die Regierungen auf der ganzen Welt führen Vorschriften für die elektronische Rechnungsstellung ein, und Peppol hat sich als Standard dafür durchgesetzt. Die Infrastruktur garantiert Sicherheit und eine einfache Identifizierung von Unternehmen, die E-Rechnungen senden und empfangen. Peppol wird auch bei Privatunternehmen immer beliebter, die sich für die vorteilhafte elektronische Rechnungsstellung entschieden haben.

Einige E-Invoicing-Netzwerke sind geschützt, sodass es nicht möglich ist, sich mit den Systemen anderer Unternehmen, Branchen, Länder oder Regionen zu verbinden. Peppol ist ein offenes, interoperables Netzwerk, dessen Zweck es ist, die Lücken in der Kommunikation zwischen Organisationen auf unterschiedlichen Systemen und Netzwerken zu schließen.

Derzeit wird Peppol in 31 Europäischen Ländern, in Australien, Kanada, Neuseeland, Singapur, Südafrika und den Vereinigten Staaten benutzt.

Um die Vorteile des Netzwerks nutzen zu können, müssen Sie sich mit einem zertifizierten Peppol Service Provider (SP) verbinden. Der SP verbindet Ihr Unternehmen mit dem Netzwerk, damit Sie E-Rechnungen und andere E-Dokumente im richtigen Format senden können. Um E-Rechnungen zu empfangen, müssen Sie eine Peppol-ID erhalten. Die ID ist eine eindeutige Identifikationsnummer, die der SP in der Regel bereitstellen kann. Mehr erfahren und Zugang beantragen

Das „Peppol Directory“, auch bekannt als die „gelben Seiten“ des Netzwerks, ist ein Verzeichnis und listet alle Einrichtungen auf, die Dokumente über das integrierte Netzwerk empfangen möchten. Das Verzeichnis macht es den Teilnehmern leicht, sich gegenseitig zu finden und die digitalen Fähigkeiten der anderen zu erkennen.

OpenPeppol ist ein Non-Profit-Konsortium aus interessierten Unternehmen, das sich regelmäßig trifft, um sicherzustellen, dass Peppol eine effektive Infrastruktur für den Austausch von E-Dokumenten bleibt.

Das Konsortium arbeitet eng mit Beteiligten aus einer Vielzahl von Interessengruppen sowie mit Vertretern aus Ländern, die Peppol übernommen haben. Diese Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Stellen bedeutet, dass Organisationen, die mit akkreditierten SPs zusammenarbeiten, darauf vertrauen können, dass ihre E-Dokumente vollständig rechtskonform sind.

Die Infrastruktur wird weiter gestärkt durch einen strengen Qualifizierungsprozess für akkreditierte SPs, der entweder durch OpenPeppol oder eine lokale Peppol-Behörde durchgeführt wird.

Wenn ein Land beschließt, Peppol zu übernehmen, kann es entweder alle Regeln befolgen, wie sie von OpenPeppol beschrieben werden, oder eine eigene lokale Peppol-Behörde einrichten. Durch die Einrichtung einer Behörde kann ein Land lokale Regeln einführen, um den regionalen E-Dokumentenverkehr besser zu regeln.

Derzeit gibt es 15 lokale Peppol-Behörden, viele von ihnen weichen von den von OpenPeppol aufgestellten Regeln ab. Zu den Abweichungen gehören unter anderem länderspezifische Dokumententypen, die Registrierung in einem bestimmten SMP (Service Metadata Publisher) oder die vorgeschriebene frühzeitige Übernahme des Kommunikationsprotokolls AS4.

Wenn eine Behörde die Regeln anpasst, müssen SPs mit dem E-Dokumentenverkehr in dieser Region auch ihren Betrieb anpassen, um Interoperabilität und Konformität innerhalb des gegebenen Marktes zu gewährleisten.